„Die Vorstellung ist wundervoll, aber noch wundervoller ist das Erlebnis.“ (Oscar Wilde, irischer Schriftsteller 1854 - 1900)

Blog: Donauradweg - der Klassiker unter den Radwegen

13.07.2020     Radreisen    Donauradweg, Radreisen

Donauradweg - der Klassiker unter den Radwegen

Tourentipps, Highlights und vieles mehr

Was die Donau für Flusskreuzfahrer ist, ist der gleichnamige Donauradweg bei Radfahrern: beliebt! Der Donauradweg ist ein Klassiker unter den Radwegen bzw. Radreisen. Er ist bei Klein und Groß, bei Anfängern und Profis gleichermaßen beliebt und geschätzt. Zu den beliebtesten Abschnitten zählt der Teil zwischen Passau und Wien. Dieser ist gut in einer Woche zu schaffen.

Einst war der Donauradweg ein Fernradweg, der in seiner Gänze rund 1.260 Kilometer lang ist und von Donaueschingen in Bayern bis nach Budapest führt. Der Radweg verläuft beidseits der Donau. Er ist Teil der europäischen Radroute Eurovelo 6, der den Atlantik mit dem Schwarzen Meer verbindet.

Im Jahre 2014 feierte der Donauradweg sein 30.-jähriges Jubiläum.

Dürnstein(Dürnstein)

Sehenswertes am Donauradweg

Passau

Passau liegt in Niederbayern nahe der Grenze zu Österreich und ist oft Ausgangsort für den Donauradweg. Die Stadt wird von gleich 3 Flüssen umrahmt: Donau, Inn und Ilz, was ihr auch den Namen „Dreiflüssestadt“ einbrachte. Die Altstadt ist malerisch anzuschauen. Prächtige Kirchen, barocke Bürgerhäuser und ein fast schon italienisch anmutendes Stadtflair verleihen der Stadt einen ganz besonderen Charme. Zu den Highlights zählen sicherlich der Passauer Dom St. Stephan, in dem sich die größte Kirchenorgel der Welt befindet, die Veste Oberhaus auf der gegenüberliegenden Seite der Altstadt auf dem St. Jörgen Berg, oder auch das Alte Rathaus, mit dessen Bau 1298 begonnen wurde, und sich am rechten Donauufer befindet. Hier lohnt es sich dem Ratssaal mit den 2 imposanten Kolossalgemälden im Obergeschoss einen Besuch abzustatten.

Engelhartszell

Kurz hinter der deutsch-österreichischen Grenze liegt Engelhartszell, das bis 1780 bayrisch, und erst seit 1814 zu Österreich gehört. Unser Tipp: statten Sie dem Stift Engelszell einen Besuch ab. Es ist das einzige Trappistenkloster in Österreich und wurde bereits 1293 gegründet. Eindrucksvoll ist die Stiftskirche und beherbergt einige wertvolle Kunstwerke in ihrem Inneren - wie von Johann Georg Üblher.

Linz an der Donau

Linz an der Donau ist die Bundeshauptstadt von Oberösterreich und verfügt über einen eindrucksvollen Platz - dem Hauptplatz. Hier befinden sich auch das Alte Rathaus, die 20 m hohe barocke Dreifaltigkeitssäule und viele prächtige alte Bürgerhäuser. Der Hauptplatz gilt als einer der größten umbauten Plätze Europas und ist zur Donau hin geöffnet. Museumsliebhaber sollten das Lentos Museum besuchen - das Museum of Modern Art Linz. Es beherbergt mehr als 1.500 Kunstwerke. Nachts erstrahlt es in einem wunderbaren Farbspektrum.

Maria Taferl

Maria Taferl ist ein bedeutender Wallfahrtsort in Österreich. Erbaut wurde die barocke Pfarr- und Wallfahrtskirche unter Anweisung von Jakob Prandtauer, der als einer der bedeutendsten österreichischen Barockbaumeister gilt.

Stift Melk(Stift Melk)

Melk

Das Benediktinerstift Melk, gelegen im gleichnamige Städtchen Melk, ist wohl eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf dem Donauradweg. Eindrucksvoll ist die imposante Bibliothek, die mehr als 100.000 Bücher umfasst. Darunter bedeutende Werke.

Spitz

Mit Spitz sind Sie bereits mitten in der Wachau. Rund um das Städtchen befinden sich zahlreiche Obst- und Weinanbaugebiete. Der Wein wird übrigens in beliebten Heurigenwirtschaften ausgeschenkt. Statten Sie in Spitz zum Beispiel der Pfarrkirche einen Besuch ab, die unter Denkmalschutz steht.

Weg nach Krems

Krems

Auch mit dem Örtchen Krems sind Sie noch in der Wachau. Die Stadtgeschichte reicht mehr als 1.000 Jahre zurück und vielerorts in der malerischen Altstadt finden sich noch Zeugnisse der Geschichte. Wie das Steinertor, das einst eines der alten Stadttore war, oder die Dominikanerkirche, mit deren Bau um 1236 begonnen wurde.

Tulln

Der eine oder andere kennt Tulln vielleicht durch die „Gärten Tulln“. Tull ist eine der ältesten Städte Österreichs. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis Wien.

Wien
Wo fängt man bei Wien an, wo hört man auf? Die wundervolle Hauptstadt Österreichs bietet so viele Sehenswürdigkeiten, die wir hier alle gar nicht auflisten können. Die berühmte Ringstraße, Schloss Schönbrunn, der Stephansdom, das Hundertwasserhaus, der Wiener Prater mit dem berühmten Riesenrad, der Zentralfriedhof…

 

Und dies ist längst nicht alles, was es unterwegs auf dem Donauradweg auf dem Weg von Passau nach Wien zu sehen und erleben gibt. Und dann gibt es ja auch noch die weiteren Etappen… Bis Budapest, oder gar schon in Donaueschingen beginnend…

 

Donauradweg per Rad & Schiff

Eine Radkreuzfahrt entlang des Donauradwegs gehört wohl zu den Klassikern unter den Rad & Schiffsreisen. Die Donau ist der beliebteste Radwanderfluss in ganz Europa.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Tagsüber radeln Sie ein Stück den Donauradweg entlang, währenddessen Ihr „schwimmendes Hotel“ weiterfährt und Sie später wieder mit an Bord nimmt. Und wenn Sie einmal keine Lust zum Radfahren haben, bleiben Sie einfach an Bord und genießen die Strecke an diesem Tag als Flusskreuzfahrt.

 

Klosterneuburg(Klosterneuburg)

Wissenswertes & Tipps

Donauradweg - die Beschilderung:

Vor allem in Deutschland und Österreich ist die Beschilderung ausgezeichnet. In Deutschland finden Sie weiße oder gelber Schilder mit der Beschriftung „Donauradweg“, in Österreich sind sie grün. Und grundsätzlich können Sie sich immer an der Donau orientieren - sozusagen als Wegweiser.

Wegbeschaffenheit:

Der Donauradweg verläuft fast ausschließlich auf asphaltierten Radwegen oder auf befestigten Feld- und Forstwegen. Meist radeln Sie direkt an der Donau entlang - immer dem Fluss folgend. Mit Steigungen ist kaum zu rechnen.

Parken in Passau:

In Passau haben Sie die Möglichkeit einen Parkplatz über Globus Parkservice im Vorfeld zu buchen. Hierbei haben Sie die Wahl zwischen einem Parkplatz im bewachten Freigelände oder im Parkhaus. Beides befindet sich am Stadtrand von Passau.

Sofern Sie eine Radkreuzfahrt gebucht haben, ist im Preis auch der Transfer zum/vom Schiff enthalten. Wichtig: sofern Sie Ihre eigenen Räder mit dabei haben, so müssen diese angemeldet werden und sind kostenpflichtig.

 

Unser Fazit:

Der Donauradweg ist ideal für alle Altersschichten und sowohl für trainierte Radfahrer, als auch für Anfänger gut geeignet. Ohne große Steigungen durchqueren Sie eine wunderbare Landschaft, erleben viel Traditionelles, als auch viel Kultur und können jeden Tag aufs Neue ins Staunen geraten. Kein Tag ist wie der andere.


-> zu unseren Radreisen am Donauradweg

 

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Wollen Sie ein wenig mehr über den Donauradweg erfahren? Dann interessiert Sie vielleicht ein Reisebericht. Lesen Sie selbst!

Donauradweg - ein Reisebericht

Mit einem sportlichen fast gleichaltrigen Freund habe ich meine erste große Radtour unternommen: eine Fahrt auf dem Donauradweg. Zuerst habe ich gedacht: hoffentlich komme ich mit seinem Tempo mit, aber das war während der Radreise entlang des Donauradwegs überhaupt kein Problem. Die einzelnen Tagesetappen von Passau bis Wien waren - trotz ständigem Gegenwind - einfach und gut zu schaffen. Wir hatten unterwegs immer genügend Zeit für kurze Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten links und rechts der Donau, und konnten uns auch Zeit für Verschnaufpausen in Cafés und Biergärten nehmen. Anfang Mai hatten wir auch fast durchgehend schönes Wetter. „Vom Osten kommt die Sonne“- war überall zu hören. Ideale Bedingungen für eine schöne Radtour in schönsten Farben des Frühlings.

Mit dem Zug sind wir mit unserem Koffer nach Passau gefahren. Vom Bahnhof mit dem Taxi in das Hotel am Jesuitenschlössl. Dort bezogen wir unsere Zimmer und gingen zur Fahrradausgabe, die ca. 500 Meter vom Hotel entfernt war. Gut bedient waren wir während der Radreise mit unserem 7-Gang Touren Rad, das uns problemlos fuhr. Der Koffer wurde täglich von einem Hotel zum anderen gebracht.

Nach einem Stadtbummel durch Passau haben wir unseren Durst erst einmal im Biergarten bei strahlendem Sonnenschein gelöscht. Für die gesamten Tage hatten wir schon vorher Halbpension gebucht, und wurden nicht enttäuscht. Überall hat es uns gut geschmeckt!

Nach dem Frühstück am nächsten Tag ging es los. Die erste Station war das Kloster in Engelhartszell. Besichtigung der imposanten Deckengemälde und danach kurzer Einkauf im Klosterladen (Schnaps), bevor es auf der anderen Donauseite weiter in Richtung Schlögener Schlinge ging. Dichte Wälder ziehen sich von steilen Bergen bis an die Donau. Nach kurzer Rast im Hotel „Gasthof Schlögen“ ging es weiter mit einer Wanderung zu einem imposanten Aussichtspunkt hoch über der Donau. Die berühmte Schlögener Schlinge zeigt, wie sich die Donau in ihrem Bett schlängelt. Ein schöner Anblick!

Am nächsten Morgen Weiterfahrt nach Linz. Auf einer langen Strecke zieht sich der Fahrradweg durch unbesiedeltes Gebiet. Ab und zu Reste von Burgen und die idyllischen Orte Wilhering und Aschach säumten unseren Weg. Die Zeit verflog wie im Flug. Bereits am frühen Nachmittag radelten wir, von der anderen Seite kommend, auf dem großzügigen Marktplatz von Linz ein. Hier spürt man die schöne alte Zeit der Habsburger Monarchie in Gebäude und Kirchen. Mit Linzer Torte und Kaffee stärkten wir uns für die weitere Besichtigung der Stadt. Unser Hotel Ibis lag am Stadtrand mit einer guten Stadtbusverbindung in das Zentrum. Dem für lange Fahrradstrecken ungeübte Hintern, tat es gut, einen gemütlichen Spaziergang durch die Stadt zu unternehmen. Nach dem Abendessen und einem leckeren Schoppen gingen wir relativ früh zu Bett. Die Anstrengungen des Tages bescherten uns jede Nacht einen guten und tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen stiegen wir wieder gut erholt in die Pedalen, nicht ahnend das wir heute ganz ungewollt eine große Umgehung mit steilen Hügeln und am Ende des Tages doch ca. 30 km mehr als vorgesehen gefahren sind. Wir wollten uns unbedingt das Kloster des Heiligen Florian, dem Schutzheiligen der Feuerwehr anschauen. Die Anlage war ein Besuch wert. Anton Bruckner, der bedeutende Kirchenmusiker, liegt hier beerdigt. Nach einer verdienten Rast an der mittelalterlichen Enns ging es wieder zur Donau hinab. Nach diesem langen Tag waren wir froh endlich in Grein zu sein. Plötzlich ein heftiges Gewitter mit starken Regen während unserer Besichtigung. Zur vereinbarten Zeit traf der Bus an der Haltestelle ein, der uns mitsamt Fahrrad in das ca. 6 km höher gelegene Bad Kreuzen brachte. Hier bezogen wir unsere Zimmer und machten dann einen ausführlichen Spaziergang durch den Ort, der den Eindruck einer Mischung aus Kurort und typischen Tyroler Bergdörfer machte.

Herrlich war am nächsten Morgen, bei wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein, die Abfahrt hinunter zur Donau, wo wir dann ab Grein unsere Radtour entlang der Donau fortsetzten. Ein ganz neuer landschaftlicher Höhepunkt erwartete uns: die liebliche Wachau. Den Gutschein für eine Wegstrecke mit dem Schiff ließen wir verfallen, und radelten viel lieber durch die herrlich blühende Flora der Wachau. Schöner noch als in allen Werbeprospekten leuchtete die Landschaft in der kräftigen Maisonne. Mit kurzen Aufenthalten in besonders idyllischen Weinorten, und dem Kloster Melk - genossen wir lieber die einzigartige Kulisse der Landschaft. Ein Übernachtungshöhepunkt ist das Hotel „Mariandl“ in Spitz. Hier wurden einige Filme aus den 50er Jahre gedreht. Mein Lieblingsschauspieler aus Österreich ist Hans Moser. Gerade in diesem Hotel wurden einige Filme mit ihm und weiteren Schauspielern aus dieser Zeit gedreht. Ein Prost auf diese Filme, die ich fast alle gesehen habe.

Heute liegt eine lange Radstrecke bis Tulln vor uns. Vorbei an Dürnstein, Krems und dem gotischen Städtchen Traismauer (Kaffeepause direkt an der Donau mit den bunten Fassaden der geschmückten Bürgerhäuser) kamen wir an späten Nachmittag in Tulln an. Unterwegs einige Aufenthalte an Schleusen, in Dörfern und Biergärten entlang der Strecke. Mittlerweile hat sich der Körper dem Fahrtrhythmus angepasst. Obwohl der Hintern immer noch weh tut, ist aber alles gut zu ertragen. Der Gegenwind hat bis Wien nicht nachgelassen. Glücklich über den schönen langen Tag haben wir diesen in einem Markt Café in der Altstadt mit einem erfrischenden Bier ausklingen lassen.

Wien lag jetzt nur eine kurze Strecke vor uns. Gemütlich sind wir nach dem Frühstück los geradelt. Der Strom wurde breiter. Im Hintergrund der Wiener Wald und die Kulisse der Burg Greifenstein. In einem Fischrestaurant am Stadtrand von Wien kam schon die erste Wehmut über den noch kurzen Reiseverlauf hoch. Schnell war alles vorbei! Nur noch eine knappe Stunde und wir sind in unserem Wiener Hotel. Den Rest des Tages haben wir zu Fuß Wien erkundet. Da wir beide Wien schon mehrmals besucht haben sind wir kreuz und quer durch die Straßen gelaufen und haben dann im Kapuziner Keller unsere letzte Halbpension Mahlzeit eingenommen. Nach einer langen Wanderung zurück zum Hotel haben wir uns von dieser Radtour dann innerlich verabschiedet.

Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Zug direkt zurück.

Fazit: Es war durch und durch eine schöne Radtour auf dem Donauradweg. Überhaupt nicht anstrengend. Durch die Harmonie der Bewegung und Gedanken stattfinden, habe ich ein ganz neues Urlaubsgefühl erlebt. Konzentration und Aufmerksamkeit für alles was man beim Fahren spürt lässt das Gesehene zu einem unvergesslichen Film entstehen. Schade, dass die Strecke schon in Wien zu Ende war...ich hätte immer weiter fahren können.

 

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