06.06.2019 Flussreisen Flusskreuzfahrten
Schönheiten am Main-Donau-Kanal
Oder wie kommen Schiffe über den Berg?
Diese Frage stellte einst sich, wenn Schiffe früher von der Donau in den Rhein wollten. Und schon sind wir somit dann auch schon beim Main-Donau-Kanal.
Historie: Main-Donau-Kanal
Bereits zu Zeit Karl des Großen (König der Franken, 742-814) wurde von einer Verbindung geträumt, die beide Flüsse miteinander verbinden sollte. Hintergrund waren allerdings nicht potenzielle Handelsverbindungen, sondern diese Wasserstraße sollte dem Schutz dienen bzw. vielmehr dem Kampf gegen die damaligen Awaren. Dieses einstige Fürstentum beherrschte seinerzeit Teile des heutigen Ungarns und Österreich. Die alten Baumeister erschufen unter seiner Anweisung bereits eine rund 3 Kilometer lange Verbindung. Diese lag zwischen Altmühl und Rezat, einem Quellfluss der Rednitz in Mittelfranken. Diese Verbindung sollte den Namen „Fossa Carolina“ (oder als Karlsgraben) tragen. Gelungen ist es ihnen auf Grund der schwierigen Bodenverhältnisse allerdings nicht.
Unter König Ludwig I. (1786-1868) wurde dieses Projekt dann wieder in Angriff genommen. Also erst rund 1000 Jahre später. Durch ihn entstand der Ludwig-Donau-Main-Kanal (oder auch nur kurz „Ludwigskanal“), der 1846 eingeweiht wurde. Diese Wasserstraße war gut 172 Kilometer lang und wurde in nur 10-jähriger Bauzeit erschaffen. Dieses ehrgeizige Projekt war somit der Vorläufer des heutigen Main-Donau-Kanals und reichte von Kelheim bis Bamberg. Durch 100 Schleusen wurde ein Höhenunterschied von 264 Metern überwunden und die Schiffe kamen somit „über den Berg“.
Der heutige Main-Donau-Kanal wurde erst im Jahre 1992 fertiggestellt werden. Er trägt auch den Namen: "Europakanal". An dieser Wasserstraße liegen Häfen wie Bamberg, Forchheim, Erlangen, Fürth, Nürnberg, Roth, Berching, Beilngries, Diefurt und Kelheim. Ausgangspunkt ist auf der einen Seite der Main, auf der anderen die Donau. Der Main-Donau-Kanal hat eine Länge von 171 Kilometern. 16 Schleusen regeln heutzutage den Höhenunterschied.
Der heutige Main-Donau-Kanal
Der Main-Donau-Kanal ist 171 Kilometer lang und verbindet die Flüsse Main und Donau mit einander. Durch diese Wasserstraße können nun Schiffe vom Schwarzen Meer bis in die Nordsee zu fahren. Es herrscht also reger Betrieb auf dem Main-Donau-Kanal.
Die Bundeswasserstraße Main-Donau-Kanal beginnt bei Bamberg am Main und endet bei Kelheim in der Donau. Mit Hilfe von Schleusen, die wie Treppenstufen wirken, werden die Schiffe entlang geführt. Drei von diesen gesamt 16 Schleusen überwinden sogar den höchsten Unterschied in ganz Deutschland. Sage und schreibe um 25 Meter werden hier die Schiffe gesenkt bzw. gehoben.
Der Main-Donau-Kanal ist eine wichtige Wasserstraße und bedeutend für ganz Europa. Nicht nur, dass er somit eine Befahrbarkeit vom Schwarzen Meer bis zur Nordsee ermöglicht, sondern er leitet auch Donauwasser in den Main, was gut für den Grundwasserspiegel in Nordbayern ist. Diese Region ist wesentlich niederschlagsärmer als Südbayern.
Natürlich ist der Main-Donau-Kanal gut für den Güterverkehr, jedoch auch für Flusskreuzfahrtschiffe ein ideales und wunderschönes Flussgebiet. Die Routen, die den Main-Donau-Kanal beinhalten, führen durch ein einmalig schönes Gebiet. Meist werden Würzburg und Bamberg, Nürnberg und Regensburg auf diesen Flussreisen angesteuert. Meist gehen diese Flusskreuzfahrten von Passau bis Köln (oder umgekehrt).
Fachwerk trifft auf Spessart, Geschichte auf kulinarische Köstlichkeiten. Vor allem bei Gästen aus Übersee ist eine Flussfahrt auf dem Main-Donau-Kanal sehr beliebt. Zwischenzeitlich haben jedoch auch deutsche Flussfahrer Gefallen an dieser Strecke gefunden. Auf Grund niedriger Brücken muss zwar manchmal das Sonnendeck gesperrt werden - das tut der Schönheit dieser Flusskreuzfahrten aber keinen Abbruch. Schauen wir uns an, welche Schönheiten am Main-Donau-Kanal liegen.
Schönheiten am Main-Donau-Kanal
Bamberg
Im oberfränkischen Bamberg, die erste Stadt am Main-Donau-Kanal, können Sie eine Vielzahl historischer Schätze bewundern und werden aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Die alte Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg wird durch die Regnitz durchzogen. Es heißt, Bamberg sei ein "tausendjähriges Gesamtkunstwerk“. Die Altstadt von Bamberg gehört seit 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe. Hier wird nicht nur das Frühmittelalter wieder lebendig. Auch in kulinarischer Hinsicht bietet die Stadt so einiges - Bamberg ist auch berühmt für seine Biere. Wer diese verkosten möchte, sollte einen typischen „Bamberger Keller“ aufsuchen, wie die Biergärten hier genannt werden.
Forchheim
Wie schon Bamberg, gehört auch Forchheim (ca. 115.000 Einwohner) zu Oberfranken und liegt ebenfalls am Main-Donau-Kanal. Forchheim ist einstige Königsstadt, und eine der ältesten Städte Frankens. Die Altstadt hat sich ihren mittelalterlichen Charme weitestgehend bewahrt. Mehr als 1200 Stadtgeschichte sind erfahrbar. Zu den sehenswerten Gebäuden zählt zum Beispiel das beeindrucken Rathausensemble - ein Meisterwerk des Fachwerkbaus. Vier Bastionen erinnern auch heute noch daran, dass die Stadt einst eine stark bewachte Festungsstadt war. Wie die Zwingerbastion, die 1657 errichtet wurde und den geflüchteten Bamberger Bischöfen Zuflucht gab. Wie auch schon in Bamberg laden auch hier die Forchheimer Bierbrauer in den Kellerwald ein - einer der größten Biergärten der Welt.
Nürnberg
In der fränkischen Metropole Nürnberg erwartet Sie viel Historie - und viel Sehenswertes. Das Wahrzeichen der Stadt - die Kaiserburg, die Sebalduskirche, das Heilig-Geist Spital, die Straße der Menschenrechte, das ehemalige Reichsparteitagsgelände mit Dokumentationszentrum… Wer tief in die Geschichte eintauchen möchte besucht das Germanische Nationalmuseum, Kunstfreunde das Albert-Dürer-Haus. Auch kulinarisch hat Nürnberg einiges zu bieten. Die Nürnberger Rostbratwürste sind weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt, ebenso wie die Nürnberger Lebkuchen.
Hilpoltstein
Im mittelfränkischen Landkreis Roth liegt das Städtchen Hilpoltstein (ca. 13.000 Einwohner). Umgeben Ist es vom fränkischen Seenland. Wer Lust hat, der kann bei einem Stadtmauerrundgang Einblick in die Geschichte nehmen. Eine hübsche Fachwerkarchitektur schmückt das Stadtzentrum. In der Burgstadt erwartet Sie die 1.000-jährige Burg - die Burgruine Hilpoltstein, und in der mittelalterlich geprägten „Bürgerstadt“ können Sie im Museum „Schwarzes Ross“ Einblick in die Geschichte der nehmen und altes Handwerk erleben. Lauschen Sie auch der Sage, die sich um Ritter Hildpold rankt.
Kelheim
Zu einer der Top Ausflugsmöglichkeiten von Kelheim zählt sicherlich das berühmte Kloster Weltenburg und der Donaudurchbruch. Hier können Sie mit dem Schiff durch eine einzigartige Kulturlandschaft fahren - zwischen Donaudurch von Weltenburg und Kelheim. Schon König Ludwig I. erklärte dies zum Naturdenkmal. Anschließend lohnt es sich die Klosterbrauerei Weltenburg aufzusuchen und die traditionsreiche Braukunst zu kosten. In Kelheim selbst können Sie auch den Spuren der Kelten folgen. Und hoch über dem Städtchen thront die Befreiungshalle, die an die Schlachten der Befreiungskriege gegen Napoleon erinnert.
Das war jetzt nur ein Auszug, was Ihnen das Gebiet rund um den Main-Donau-Kanal alles bietet. Vor allem bei Flusskreuzfahrten steht noch viel mehr auf dem Programm.
Haben Sie Lust die Schönheiten am Main-Donau-Kanal einmal selbst in Augenschein zu nehmen?
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