„Die Vorstellung ist wundervoll, aber noch wundervoller ist das Erlebnis.“ (Oscar Wilde, irischer Schriftsteller 1854 - 1900)

Blog: Ein Tag in Potsdam

29.03.2019     Städtereisen    Potsdam, Städtereisen

Ein Tag in Potsdam…

Wir wollen einen Tag in Potsdam verbringen - in der Landeshauptstadt Brandenburgs. Die geschichtsträchtige Stadt liegt im Herzen dieses Bundeslandes.

Anreise nach Potsdam

Potsdam ist mit der Deutschen Bahn gut erreichbar. Wenn von Ihrem Heimatbahnhof keine Intercity-Verbindung nach Potsdam möglich ist, so ist auch Berlin zunächst ein guter Zielbahnhof und von dort können Sie gut mit der S-Bahn oder mit Regionalzügen nach Potsdam fahren. So fährt bspw. S7 nach Potsdam. Die Fahrtdauer beträgt vom Berliner Hauptbahnhof rund 45 Minuten.

Ebenso verhält es sich mit einer Fluganreise. Auch hier nehmen Sie den Zielflughafen Berlin und weiter mit der S-Bahn oder dem Regionalzug.

Um innerhalb der Stadt mobil zu bleiben, können Sie gut die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Busse und Straßenbahnen fahren fast rund um die Uhr.

Planen Sie die eigene PKW Anreise, so erkunden Sie sich bitte vorher rechtzeitig nach der Umweltzone. Innerhalb der Stadt stehen Ihnen 13 Parkhäuser bzw. Tiefgaragen zur Verfügung. Ganz praktisch ist das „Handyparken“. Hier können Sie bargeldlos mit dem Handy bezahlen. Eine entsprechende Vignette muss zuvor hierfür besorgt und an die Windschutzscheibe geklebt werden. Mehrere Betreiber stehen hierfür zur Auswahl. Auch stehen am Randgebiet Park & Ride Parkplätze zur Verfügung.

Der öffentliche Nahverkehr ist recht günstig. So kostet eine Tageskarte für Potsdam 4,40 € und für Berlin inkl. Potsdam 7,70 €.

 

Potsdam: Neues Palais(Potsdam: Neues Palais)

Potsdam - ein erster Überblick

Um uns einen ersten Überblick zu verschaffen, gehen wir zunächst Touristen Information von Potsdam. Diese befindet sich an mehreren Stellen in der Stadt. Am Hauptbahnhof – oder auch am „Am Alten Markt“. Dort wollen wir sowieso hin. Geöffnet ist diese hier MO-SA von 09:30-18:30 Uhr und SO/Feiertag von 09:30-15:00 Uhr (zu finden in der Humboldstr. 1-2). Neben allgemeinem Informationsmaterial können wir hier auch Stadtführungen und Rundfahrten buchen. Diese gibt es sogar auch per Boot oder auch per Rad!

Zum Potsdam kennen lernen bietet sich die gleichnamige Stadtführung an: Potsdam zum Kennenlernen. Neben dem Alten Markt ist hier bspw. auch ein Besuch des Holländischen Viertels eingeschlossen. Die Führung dauert rund 2 Stunden und startet normal um 11 Uhr. Der Preis beträgt € 9,- pro Person. Gehen wir also auf Entdeckungstour!

 

Rund um den Alten Markt

Der Alte Markt ist das Herzstück Potsdams, an dem alles begann. Hier ließ der Große Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm ab 1662 eine mittelalterliche Burg zu einem Residenzschloss umbauen. Im April 1945 wurde das Schloss sowie weitere Gebäude bei einem Bombenangriff der Alliierten zerstört. Beim Wiederaufbau wurden noch erhalten gebliebene Originalstücke des alten Stadtschlosses verbaut. Sie erkennt man leicht an der dunkleren Farbe der Sandsteinblöcke. Auf der westlichen Außenfassade prangt der goldene Schriftzug „Ceci n’est pas un château“ - Das ist kein Schloss. Dieses Kunstwerk ist als kleiner Wink zu verstehen, sich nicht auf den ersten Eindruck zu verlassen. Denn die historisierende Fassade täuscht. Im Inneren ist der Bau mit moderner Inneneinrichtung ausgestattet und wird seit 2014 als Parlamentsgebäude des brandenburgischen Landtags genutzt.

Imposant erheben sich in der Nachbarschaft die Fassaden der Nikolaikirche. Das grüne Kuppeldach ist schon von weitem aus zu sehen. Schinkel ließ sich beim Entwurf der Kirche von der Londoner St. Pauls Kathedrale inspirieren. Nicht entgehen lassen sollten Sie sich die Turmbesteigung. Vom Kuppelrondell in 50 Metern Höhe haben Sie einen fantastischen Blick über das Stadtgebiet.

Ein weiteres Highlight am Alten Markt ist seit seiner Eröffnung das Museum Barberini. Das ursprüngliche Palais Barberini, von Friedrich II. nach dem Vorbild des Palazzo Barberini in Rom in Auftrag gegeben, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das heutige Gebäude steht seit 2016 als originaler Nachbau wieder an seinem alten Platz. Eröffnet wurde das Haus im Januar 2017 als Kunstmuseum und zeigt wechselnde Ausstellungen von internationaler Bedeutung.
Das Museum Barberini finden Sie in der Humboldstr. 5-6. Es ist montags, sowie mittwochs-sonntags von 10-19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet € 14,-.

Im Alten Rathaus hat das Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte sein Quartier bezogen. Zu erkennen ist das Gebäude an der goldenen Atlasfigur auf der Dachkuppel. Es zeigt die Stadtgeschichte Potsdams von den ersten Anfängen im Mittelalter über den Ausbau zur Residenzstadt ab 1660 bis in die heutige Zeit.
Das Potsdam Museum finden Sie am „Am Alten Markt 9“. Geöffnet ist es DI-SO von 10-17 Uhr, am Wochenende bis 18 Uhr

Vom Alten Markt ist es nur ein Katzensprung zum Filmmuseum. Das Gebäude wurde ursprünglich 1685 unter dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg als Orangerie für das Schloss errichtet. Unter dem Motto „Traumfabrik - 100 Jahre Film in Babelsberg“ zeigt die Dauerausstellung die Entstehung eines Films von der ersten Idee, Kulissenbau und Kostümentwürfen über die Dreharbeiten bis zur Premiere. Übrigens, das Gebäude ist das älteste noch erhaltene historische Bauwerk in Potsdam.
Das Filmmuseum liegt in der Breite Str. 1a. Von DI-SO ist es von 10-18 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet € 7,- pro Person.

 

Die historische Innenstadt - ein Prunkstück barocker Baukunst

Wenn Sie der Friedrich-Ebert-Straße geradeaus folgen, gelangen Sie zum Holländischen Viertel. Die schon von weitem rot leuchtenden Backsteingebäude wurden von Friedrich Wilhelm I. in Auftrag gegeben und imitieren den holländischen Baustil. Der Soldatenkönig wollte damit tüchtige Handwerker aus den Niederlanden anlocken. Sie sollten mit ihrem Können Preußens Wirtschaft zum Aufschwung verhelfen. Heute locken bunte Boutiquen, Galerien und Kunsthandwerksgeschäfte zum Bummeln ein. Gemütliche Cafés, urige Kneipen und gehobene Gastronomie halten für jeden Geschmack kulinarische Köstlichkeiten bereit.

Vom Holländischen Viertel aus geht es auf der Brandenburger Straße weiter durch die barocke Innenstadt. Hier ist die Einkaufsmeile Potsdams und bietet viele Möglichkeiten, sich mit einigen Souvenirs und Geschenken einzudecken. Am Ende der Brandenburger Straße sieht man schon von weitem das Brandenburger Tor. Es wurde von Friedrich II. nach dem Vorbild des römischen Konstantinbogens in Auftrag gegeben und soll vom Sieg Preußens nach dem 7-jährigen Krieg künden.

 

Potsdam: Schloss Sans Souci(Potsdam: Schloss Sans Souci)

Park Sanssouci - königliche Schlösser und Gärten

Durch das Brandenburger Tor hindurch und quer über den Luisenplatz schlendern Sie Richtung Schlosspark Sanssouci. Gleich am Eingang empfängt Sie die Friedenskirche. Ihr Bau war König Friedrich Wilhelm IV. eine Herzensangelegenheit. Denn in ihr verband sich seine tiefe Gläubigkeit mit seiner Italiensehnsucht. Dem frühchristlichen Bau von San Clemente in Rom nachempfunden und direkt am angelegten Friedensteich gelegen, ist sie heute eine beliebte Hochzeitskirche.

Im Schatten der Bäume geht es weiter in Richtung Schloss Sanssouci. Dieses kleine Schloss ist wohl das bekannteste Wahrzeichen Potsdams und der private Rückzugsort Friedrich II. gewesen. Hier, abgelegen vom Trubel des preußischen Regierungssitzes in Berlin und auch vom Stadtschloss am Alten Markt, verbrachte er so oft wie möglich private Stunden ohne Sorgen, eben sans souci.

Den schönsten Blick haben Sie, wenn Sie von der Großen Fontäne unterhalb der Terrassen hinaufschauen. Ganz oben auf dem Berg schmiegt sich das Schloss gelb strahlend an die Hügelkuppe an und bildet mit dem satten Grün der Terrassen einen schönen Farbkontrast.

Verpassen Sie nicht die anderen Sehenswürdigkeiten. Neben dem Schloss Sanssouci befinden sich rechts die Bildergalerie und links die Neuen Kammern. Sie sind ebenso sehenswert, jedoch bei Weitem nicht so überlaufen wie das berühmte Schloss Friedrichs. Die Bildergalerie beeindruckt mit bedeutenden Gemälden aus der Privatsammlung Friedrich II. wie zum Beispiel von Caravaggio und Peter Paul Rubens.

Wenn Sie der Allee hinter dem Besucherzentrum weiter folgen, gelangen Sie zum Orangerieschloss. Es ist neben dem Neuen Palais der größte Schlossbau. In den Seitenflügeln werden im Winter die Kübelpflanzen gestellt. Im Schloss selbst beeindruckt vor allem der Raffaelsaal. Oben von den Seitentürmen hat man einen weiten Blick über die Parkanlage.

Innerhalb des Schlossparks sind verschiedene Gärten angelegt. Der bekannteste ist wohl der Sizilianische Garten direkt unterhalb der Historischen Mühle gelegen. Hier vermitteln Orangenbäumchen und Palmen eine mediterrane Atmosphäre. Ein ganz anderes Bild vermittelt der Nordische Garten auf der anderen Seite der Maulbeerallee, in dem vor allem Nadelbäume gepflanzt sind. Gleich neben dem Schloss Charlottenhof schließt sich der Rosengarten an. Hier bezaubern Hunderte von Rosenstöcken Besucher mit ihrem Duft.

Am anderen Ende des Schlossparks, in zwei Kilometern Entfernung zu seinem Schloss Sanssouci, ließ Friedrich II. das Neue Palais errichten. Es ist von allen Schlössern in Potsdam mit über 200 Sälen das größte und wohl auch beeindruckteste. Kein Wunder, denn es sollte die neu errungenen Macht Preußens in Europa nach dem Siebenjährigen Krieg zum Ausdruck bringen.

 

Potsdam: Babelsberg(Potsdam: Babelsberg)

Die Schlösserrundfahrt - Potsdams Perlen von der Wasserseite aus erkunden

Zum Abschluss eines erlebnisreichen Tages lassen Sie sich bei einer Bootsfahrt den frischen Seewind um die Nase wehen und genießen den Blick von der Wasserseite aus. Die Schlösserrundfahrt führt an den schönsten Sehenswürdigkeiten in Ufernähe entlang und gleichzeitig an wichtigen Stationen der Weltgeschichte. Zunächst am Park Babelsberg vorbei, dann durch die Glienicker Brücke hindurch zum Park Glienicke mit dem Kasino bis zur Spitze der Pfaueninsel, von der aus das ganz in weiß gebaute Schloss zu sehen ist. Auf dem Rückweg fahren Sie am Neuen Garten vorbei, wo Sie einen Blick auf das Schloss Cecilienhof und das Marmorpalais werfen können. Entlang der Schiffbauergasse mit dem Hans Otto Theater, das mit seiner markanten roten Farbe unverkennbar ist, geht es wieder zurück zum Hafen.

 

Potsdam kulinarisch

Wenn Sie sich auf einer Städtereise befinden - so wie jetzt in Potsdam - dann müssen Sie natürlich auch essen und trinken. Ob Kaffeepause - bspw. im Holländischen Viertel - oder den Tag bei einem guten Abendessen in einem ebenso gutem Restaurant ausklingen zu lassen… - die Stadt bietet alles. Von gehoben bis gediegen, von trendig bis gemütlich. Für jeden Geschmack - und Geldbeutel ist etwas dabei.

 

Unser Resümee:

Eine Städtereise nach Potsdam lohnt sich. Die Landeshauptstadt ist facettenreich und lässt keine Langeweile aufkommen. Bei jedem Wetter. Wenn Sie vielleicht noch etwas länger bleiben wollen, so können Sie auch gut noch einen Tag um Umland von Potsdam verbringen. Die umgehende Havelseekette ist ebenso wunderschön… Schon Friedrich der Große wollte lieber in Potsdam leben, als in Berlin.

Und wann reisen Sie nach Potsdam?

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