22.03.2019 Flussreisen Flusskreuzfahrten, Frankreich, Rhone, Saone
Rhône Flussreise - dem Paradies so nah
Der Süden Frankreichs ist immer eine Reise wert. Ganz besonders schön ist es, diese Region während einer Flussreise auf Rhône und Saône zu erkunden. Es ist ein herrliches Gefühl, die mediterranen Schönheiten Südfrankreichs per Schiff geruhsam an sich vorbei gleiten zu lassen. Die Faszination der Langsamkeit - neudeutsch auch "Entschleunigung" genannt, höchster Komfort auf dem Fluss und ständig etwas Neues entdecken. Eine abwechslungsreiche Flussreise liegt vor Ihnen.
Abschalten, die wunderschönen Impressionen in sich aufnehmen und das „Savoir-vivre“ genießen - das französische Lebensgefühl. Wörtlich übersetzt heißt es: verstehen zu leben. Ja, das machen Sie auf diesen Flusskreuzfahrten auf jeden Fall!
Entlang Rhône und Saône erleben Sie die wunderbaren Landschaften des Burgunds, des Beaujolais, der Côte du Rhône, der Provence und natürlich auch der einzigartigen Camargue.
Südfrankreich - das ist: der betörende Duft von Lavendel, schier unendlich scheinende Sonnenblumenfelder und das beruhigende Zirpen der Zikaden.
Südfrankreich - das sind auch die weißen Pferde, die schwarzen Stiere und die rosa Flamingos der Camargue. Südfrankreich - das sind beeindruckende Bauten wie in Arles oder in Avignon und herrliche Landschaften.
Aber der Reihe nach.
Auf der Saône vom Beaujolais zum Burgund
In der Regel starten Flusskreuzfahrten auf der Rhône in Lyon, der Stadt des Lichts, und führen zunächst einmal stromaufwärts die Saône entlang. Vorbei am Beaujolais in Richtung Burgund. Genauer gesagt meist nach Macon und Chalon-sur-Saône. Das Burgund erstreckt sich von Auxerre und dem Chablis im Nordwesten bis nach Macon im Süden. Auch das Beaujolais ist eigentlich ein Teil des Burgunds. Verwaltungssitz ist Dijon, die Stadt, die mehr als 500 Jahre lang Hauptstadt des mächtigen Herzogtums des Burgunds war.
Schon seit Urzeiten ist diese Region besiedelt. Die Römer, der ostgermanische Stamm der Burgunder… Es war Teil des Fränkischen Reiches, bedeutendes Herzogtum, Teil der französischen Krone… Das Burgund ist vor allem landwirtschaftlich geprägt. Die Weine des Burgunds sind weltbekannt - dazu später jedoch noch mehr. Bezaubernde Dörfer säumen Ihren Weg.
(Macon: am Ufer der Rhone)
Bummeln Sie in Macon am Saône-Ufer entlang und durchstreifen Sie die Gassen der Altstadt. Sehenswert ist die Saint-Laurent-Brücke, deren Ursprünge es schon lange vor Bestehen der Stadt gab. Schon römische Legionen erbauten während der Eroberung Galliens hier über diese Fuhrt eine Holzbrücke. Zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Stadt zählt zum Beispiel der Dichter und Politiker Alphonse de Lamartine (1790-1869), der hier das Licht der Welt erblickte. Weinkenner werden die Lage der Stadt zwischen dem Mâconnais und dem Beaujolais zu schätzen wissen und ein Besuch eines Weinkellers ist fast schon Pflicht.
Ein Ausflug zum eindrucksvollen Kloster Cluny und zum bekannten Hôtel Dieu in Beaune ist ein Muss! Das Kloster Cluny zu besuchen ist beeindruckend und lohnenswert zugleich. Cluny war einst im frühen Mittelalter das bedeutendste Kloster Europas schlechthin! Der Einfluss und die Macht des alten Klosters erstreckten sich über den gesamten Kontinent! Die alten Gemäuer lassen auch heute noch Licht und Schatten der Vergangenheit erahnen. Die Religionskriege, die Französische Revolution… All das hat Spuren hinterlassen. Gegründet wurde Cluny im Jahre 910 von Wilhelm dem Frommen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es Mutterhaus von rund 1450 Klöstern - unvorstellbar. Im Inneren können Sie dank eines 3-D-Films eine ganz besondere virtuelle Realität erleben, die Sie glauben lässt, zur Blütezeit des Klosters hier zu sein.
(Beaune: Hotel Dieu)
Ebenfalls lohnenswert ist ein Landausflug nach Beaune, das rund 30 km von Chalon entfernt liegt. Die Stadt ist reich an historischen Schätzen. Wie dem weltbekannten Hôtel Dieu aus dem 15. Jahrhundert - ein ehemaliges Hospital. Schon alleine im Innenhof zu stehen und die bunt lackierten Dachziegeln mit ihren wunderschönen Mustern zu sehen ist beeindruckend. Hinzu gesellen sich in Beaune ein bemerkenswertes Weinmuseum - das Musée du Vin - und hübsche mittelalterliche Häuser.
Chalon-sur-Saône ist nicht nur ein wichtiger Inlandshafen, sondern auch reich an Geschichte. Es macht Spaß, den historischen Stadtkern zu erkunden. Wie die Kathedrale St. Vincent. Freunde der Fotografie sollten das Museum der Fotografie besuchen - schließlich wurde hier 1816 die Fotografie erfunden! Es trägt den Namens seines Erfinders: Musée Nicephore Niepce.
(an der Saone)
Auf der Rhône zu den alten Römern
Zahlreiche römische Hinterlassenschaften säumen die Ufer oder sind in kürzester Zeit im Landesinneren während eines Landausflugs auf diesen Rhonekreuzfahrten zu erreichen. Und das verwundert nicht - erhielt die Provence doch durch die alten Römer ihren Namen. „Provincia Narbonensis“, was aus dem Lateinischen stammt. Einige Beispiele sind der Pont du Gard - ein gewaltiges Aquädukt aus dem 1. Jahrhundert, die Stadt Arles - mit der weltbekannten Arena und viele pittoreske mittelalterliche Ortschaften die zum Verweilen einladen.
Arles ist die Stadt der Kunst und der Geschichte. Während eines Spaziergangs durch die malerischen Altstadtgassen unternehmen Sie zeitgleich auch einen Rundgang durch die Geschichte, gepaart mit beeindruckendem UNESCO Welterbe. Einst aus einer kelto-ligurischen Siedlung hervorgegangen, entwickelte sich Arles zum „kleinen Rom Galliens“ und spielte im Römischen Reich eine wichtige Rolle. Arles, das römische Arelate, lag an einem wichtigen Knotenpunkt zwischen Mittelmeer und einer alten Straße, die Italien mit Spanien verband. Hier finden Sie Bauwerke vor, die die einstige Macht Roms repräsentierten. Noch heute lässt sich dies dem Anblick des Amphitheaters, des antiken Theaters oder den alten Thermen erahnen.
Der Pont du Gard - ein Meisterwerk aus Stein, der seit 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, liegt rund 25 Kilometer von Arles entfernt und war einst Teil eines 50 km langen Wasserversorgungssystems, das die Stadt Nîmes mit Wasser aus der Eure versorgte. Der Pont du Gard zählt zu den am besten erhaltenen Brückenbauten in ganz Frankreich. Das imposante Aquädukt ist 49 m hoch und 275 m lang. Beeindruckend!
Römisches Erbe findet sich bspw. auch im Theatre Antiques d’Orange im gleichnamigen Städtchen Orange, das durch gut erhaltene Bühnenwand bekannt ist, der Pont Julien - die spitz zulaufende Steinquader-Brücke mit drei Bögen in Bonnieux oder auch Le Theatre Antique in Vaison-La-Romaine aus dem 1. Jahrhundert. Auch Aix-en-Provence geht auf die Römer zurück
Die römischen Spuren sind in der Provence allgegenwärtig. In keiner anderen Region Frankreichs finden sich so viele Spuren der alten Römer wie hier.
Rhonekreuzfahrt - Reisen und ganz viel Geschichte
Auch an anderen bedeutenden Hinterlassenschaften der Geschichte kommen Sie während einer Rhonekreuzfahrt nicht vorbei. Avignon, mit dem imposanten Papstpalast ist hier nur ein Beispiel von vielen. Diese einstige sehr bedeutende Stadt ist immer noch von einer gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer umgeben. Wenn Sie vor dem alten Papstpalast stehen, spüren Sie immer noch die Macht, die einst von hier aus ging. Avignon, das ist die Stadt der Päpste und Gegenpäpste. Kirchengeschichte in Perfektion. Und die Brücke von Avignon kennt wohl durch das französische Volkslied „Sur le pont d’avignon…“ jedes Kind. Heute ist nur noch eine Ruine.
Oder Lyon. Hier trafen und treffen nicht nur 2 Flüsse aufeinander, sondern auch alte Handelswege. Das alte Lyon erzählt bei einem Bummel durch die Altstadt Geschichte. So wie die der Seidenspinner. 1536 erhielt Lyon durch König Franz I. das Recht, eine stattliche Seidenweberei aufzubauen. Dies hatte zur Folge, dass viele Modeschneider ihre Stoffe hier in Lyon bestellten. Die Stadt war einst weltberühmt dafür.
(Cafe van Gogh in Arles)
Geschichte anderer Art bilden die alten Impressionisten, die sich in der Provence niederließen und ihre Meisterwerke erschufen. Allen voran Vincent van Gogh. In Arles ließ er sich nieder und war berauscht vom Licht des Südens. In der Altstadt von Arles gibt es ein knallgelbes Café, das seinen Namen trägt: Café Van Gogh. Oder auch Café La Nuit. Und viele weitere Impressionisten, wie Paul Cezanne, Piere-Auguste Renoir oder Henri Matisse, ließen sich vom Licht der Provence verzaubern, was sich in ihren Gemälden wieder findet. Die Landschaft der Provence leuchtet mit all ihren intensiven Farben…
(Hafen in Saintes-Maries-de-la-Mer)
Auf zum Mittelmeer!
La Méditerranée - das Mittelmeer! Sie wollen auf das Mittelmeer nicht verzichten - wenn Sie denn schon im Süden Frankreichs sind? Dann sollten Sie eine Tour wählen, von der aus Sie z.B. den Wallfahrtsort Les Saintes-Maries-de-la-Mer besuchen können. Dieses liebliche Städtchen am Mittelmeer sollten Sie gesehen haben! Es ist nicht nur ein Wallfahrtsort der Zigeuner - in der Kirche von Saintes-Maries-de-la-Mer befinden sich die Heiligen Marien und auch die Heilige Sara, die auch Schwarze Sara genannt wird, sondern auch ein beliebter Badeort der Franzosen. Hier lässt es sich im Anschluss an die Besichtigung wunderbar entlang der Hafenpromenade flanieren - immer im Blick und Ohr: das Meeresrauschen am kilometerlange Sandstrand. Hier heißt es: „les pieds dann l’eau“ - Füße ins Wasser.
Vielleicht führt Sie ein Landausflug auch in die Hafenstadt Marseille - die zweitgrößte Stadt Frankreichs. Berühmt ist Marseille für den Alten Hafen mit den vielen Fischrestaurants, für die Notre-Dame-de-la-Garde oder auch für das Château d’If - eine einstige Inselfestung.
(Lavendel in der Provence)
Der Duft von Lavendel
Stellen Sie sich herrlich blühende Lavendelfelder vor - schon können Sie den zarten Duft des Lavendels förmlich riechen und in sich aufnehmen. Der Lavendel ist eines der Wahrzeichen der ganzen Region und verleiht der Provence eine ganz besondere magische Erscheinung. Gleichzeitig vereint der Lavendel landschaftliche Schönheit mit Tradition.
Es gibt drei verschiedene Arten, die es hier in der Provence gibt: der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia), aus dem hauptsächlich Duftstoffe gewonnen werden und der als Heilpflanze gilt, der Lavandin (Lavandula hybrida) und der dreiblättrigen Speik-Lavendel (Lavandula latifolia), der besonders groß wird.
Die eigentliche Blüte des Lavendels ist etwa zwischen Mitte Juni bis Mitte August. Dann stehen die Felder in voller Pracht und das Farbspektrum reicht von hellviolett, über blau bis rosa. Es scheint, als ob das Salz des Meeres sich mit dem Duft des Lavendels vereint. Der Duft des Lavendels betört seit jeher Menschen und Insekten gleichermaßen.
Immer einen Besuch wert ist bspw. das „Musée de la Lavande“ mit der Destillerie an der l’Ardeche Schlucht. Dieses ist in der Regel zwischen 01.04.-30.09. geöffnet. Einst war das Museum eine Scheune - heute lernen Sie hier alles Wissenswertes über den Lavendel kennen. Vom Anbau über die Produkte. Hier begeben Sie sich automatisch auf eine wundervolle Reise der Farben und Düfte. Im angrenzenden Geschäft lassen sich dann natürlich auch die Produkte erwerben: Seifen, ätherische Öle, Duftkissen, Kosmetik - und auch Kulinarisches wie Lavendel-Limonade, Lavendelhonig oder gar Nougat mit Lavendelblüten. Ich denke, hier kommt man nicht ohne Mitbringsel raus…
Weine aus Südfrankreich - und Genuss pur
Der Süden Frankreichs ist ein Eldorado für Weinliebhaber. So natürlich auch auf Flusskreuzfahrten auf Rhône und Saône. Viele bekannte und auch hochwertige Weine stammen aus den Weinanbaugebieten des Mâconnais und Beaujolais - nicht zu vergessen das Châteauneuf-du-Pape. Eine Weinprobe sollte in jedem Fall Bestandteil Ihrer Flussreise sein. Oftmals wird eine kleine Verkostung auch an Bord der Flussschiffe selbst angeboten. Diese Weine müssen Sie einfach kosten. Egal ob bei einem Winzer direkt auf dem Weingut oder in einem Weigeschäft - die edlen Tropfen sind herrlich.
Südlich von Macon beginnt die hügelige Landschaft des Beaujolais. Die Region ist vor allem für seinen hervorragenden Rotwein bekannt. Zu den bekanntesten Weinen zählt der Beaujolais Primeur, den es immer am 3. Donnerstag im November zu kaufen gibt.
Dann gibt es natürlich auch noch die „weinselige Provence“. Rund um den Luberon reifen Trauben, aus denen bspw. der beliebte „Cotes du Rhône“ hergestellt wird. Wie auf dem Châteauneuf-du-Pape. Von hier stammen auch bekannte Aperitif- oder Desertweine.
Die Weine der Region haben sich einen Namen gemacht und werden für ihren Geschmack geschätzt.
Kulinarisch bietet die gesamte Region rund um Rhône und Saône natürlich ebenfalls einiges. „Leben wie Gott in Frankreich“ - das können Sie sicherlich auch während Ihrer Flussreise auf Rhône und Saône. Egal ob es sich dabei um typischen Käse und andere kleine Köstlichkeiten oder um ein außergewöhnliches Abendessen im Restaurant von Paul Bocuse, der einer der berühmtesten Köche unserer Zeit war, handelt.
Da gibt es Nougat aus der Provence, Olivenöl, Trüffel und Mandelkonfekt…
Aus der Küche nicht wegzudenken sind die Kräuter der Provence. Der Duft nach Rosmarin, Thymian und Oregano und anderen wild wachsenden Kräuter verzaubert viele Speisen und gibt ihnen eine ganz spezielle Note.
Da die Region voller hervorragender Weine ist, finden sich diese selbstredend auch bei vielen Rezepten wieder. Wie beim Bœuf Bourguignon einem deftigen Rindergulasch, oder dem Coq au vin - Hühnchen in Weinsoße.
Ganz typisch ist auch das Ratatouille - die Gemüsepfanne, die einst ein Armeleute-Essen war und die es heute bis in die Spitzengastronomie geschafft hat. Oder auch der Cassis - der Likör aus schwarzen Johannisbeeren., den wir sicherlich alle aus „Kir Royal“ kennen.
Die französische Küche der Region rund um Rhône und Saône ist eine Küche der Spitzengastronomie und selbst einfache regionale Produkte schmecken in ebenso ganz einfachen Gerichten anders. Besser. Einfach lecker.
(Weine entlang der Rhone)
Anreise & Ausgangsort
Ausgangspunkt einer jeder Rhonekreuzfahrt ist in der Regel die Stadt Lyon, die ebenfalls immer auch schon alleine einen Besuch wert ist. Lyon wird von vielen deutschen Flughäfen aus angeflogen - die Flugdauer von bspw. Frankfurt/Main beträgt rund 1 ¼ Stunden. Vom Flughafen aus nehmen Sie sich am besten ein Taxi zum Anleger.
Auch die Anreise per Zug oder Bus ist möglich - je nachdem von wo aus Sie in Deutschland starten möchte. Empfehlenswert ist die Busanreise ungefähr bis zur Mitte Deutschlands - die nördlicheren Flusskreuzfahrer sollten lieber die Anreise per Flug wählen, da die Busfahrt ansonsten schon recht lange dauert.
Per TGV dauert die Zugfahrt bspw. von Frankfurt aus rund 7 Stunden. Mit dem TGV sind auch Baden-Baden, Karlsruhe und Mannheim gut möglich, die sich wiederrum mit jedem DB-Zug kombinieren lassen.
Wichtig zu wissen: in den Zügen nach Frankreich besteht Reservierungspflicht! Die Bahnpreise verstehen sich in der Regel meist immer mit Sitzplatzreservierung - diese müssen dann auch eingehalten werden.
Wenn Sie vorhaben mit dem eigenen PKW nach Lyon anzureisen, achten Sie bitte darauf, dass Lyon Umweltzone ist und die Vignette „Crit’Air“ notwendig ist. Diese kostet aktuell knapp € 5,- und kann unter https://www.certificat-air.gouv.fr/de/ erworben werden.
Parkmöglichkeiten in einem bewachten Parkhaus sind in der Nähe der Anleger gegeben. Die Parkhäuser werden vor Ort erst bezahlt. Sie können ungefähr mit € 90,- für eine Woche rechnen.
Bei Flusskreuzfahrt auf der Rhône sind Sie dem Paradies so nah!
Genießen Sie die herrlichen Farben der Provence!
Viel Freude auf unseren Rhone Flusskreuzfahrten!