06.03.2019 Städtereisen Mainz, Reiseberichte, Städtereisen
Ein Tag in Mainz - Vom Marktfrühstück bis Gutenberg
Wie kann ein herrlicher Tag in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz aussehen? Wir haben es ausprobiert und Tipps und Informationen zusammengestellt. Von kulinarisch bis kulturell, von typisch bis geschichtlich.
Auf den ersten Blick erscheint Mainz vielleicht nicht unbedingt als erste Wahl, wenn man eine Städtereise unternehmen will - gibt es doch vermeintlich spannendere Städteziele in Deutschland. Aber: die Stadt ist ideal um einen tollen Aufenthalt zu erleben! Einen Tag, den es nicht überall gibt! Oder mehrere…
Anreise
Vielleicht wollen Sie ganz entspannt mit der Bahn nach Mainz anreisen. Der Hauptbahnhof, der ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im Rhein-Main-Gebiet ist, befindet sich in guter Lage in der Stadt. Fußläufig erreicht man zum Beispiel den Mainzer Dom in gut 15/20 Minuten.
Wenn Sie doch lieber mit dem eigenen PKW kommen wollen (Achtung: Mainz ist Umweltzone und die grüne Plakette ist Pflicht), um vielleicht flexibler zu sein, dann können Sie zum Beispiel das dynamische Parkleitsystem nutzen, um einen freien Parkplatz zu finden. 27 Parkhäuser gibt es, von vielen können Sie bequem in die Fußgängerzone laufen. Unser Tipp: Parken Sie im Parkhaus CityPort. Im dortigen Servicebüro erhalten Sie ein für die Dauer Ihres Aufenthalts gültiges Parkticket, mit dem Sie kostenfrei Bus und Straßenbahn fahren können. Ideal!
Wer lieber fliegt, sollte den Flughafen Frankfurt / Main wählen. Zwischen dem Flughafen und Mainz gibt es eine gute Bahnverbindung. Die Fahrt dauert ca. 20 Minuten – und schon ist man in Mainz. Die Taktung ist gut. Die Fahrt ist bspw. mit der S8 möglich.
Unser Tag beginnt: das Mainzer Marktfrühstück
Jeden Samstag findet in der Zeit von Ende März bis Mitte November zwischen 9 und 16 Uhr der Mainzer Wochenmarkt auf dem Liebfrauenplatz direkt vor dem "Haus zum Römischen Kaiser" statt. Idyllisch im Schatten des Doms. Wir haben uns sagen lassen, dass das hier stattfinde Mainzer Marktfrühstück fast schon Kult ist - und legendär allemal. Also auf geht’s zum Markt! Wir wollen den Tag in Mainz kulinarisch beginnen.
Neben Obst und Gemüse und allerlei sonstigen Köstlichkeiten finden wir hier auch Weinstände. Vom Riesling über den Spätburgunder - die ganzen edlen Tröpfchen können alles probiert werden. Jede Woche ist ein anderer Winzer der Region hier vertreten. Ein Wein am Morgen? Wir beschließen uns erst einmal bei einem Metzger „Worscht und Weck“ zu holen - so heißen hier Brötchen und Fleischwurst. Und dann - mal sehen. Das bunte Treiben zu beobachten macht schon viel Spaß. Es sind Tische und Bänke aufgebaut, Sonnenschirme stehen bereit…es herrscht eine gemütliche Atmosphäre. Wie auf einem Fest. Es dauert etwas, bis wir einen Sitzplatz ergattern - das macht nichts. Wir bummeln in der Zwischenzeit noch ein wenig vorbei an den Marktständen. Bei einem kleinen Schwätzchen mit einem Standbesitzer erfahren wir, dass Jahr für Jahr mehr Besucher kommen. Das Mainzer Marktfrühstück hat sich also herum gesprochen. Es ist ganz wundervoll hier. Was für ein herrlicher Auftakt für unseren Aufenthalt in Mainz.
(Mainz: Kirschgarten)
Vom Dom zur Mainzelmännchen-Ampel
Da wir nun schon direkt am Dom sind, wollen wir uns diesen natürlich auch ansehen. Erhaben, stolz und mächtig schaut er aus - der Dom Sankt Martin, der sich mitten auf dem Marktplatz befindet. Das Fotomotiv mit dem gerade stattfindenden Markt und den herrlichen Bürgerhäusern außen rum, sieht himmlisch aus. Toll! Wir besichtigen den imposanten Dom, der um das Jahr 1.000 von Bischof Willigis in Auftrag gegeben wurde. Als Stellvertreter des Papstes nördlich der Alpen. Na dann… Im Inneren beeindrucken uns die Grabdenkmäler der einstigen Bischöfe aus den verschiedenen Zeitepochen. Wir beschäftigen uns etwas näher mit dem Dom und sind überrascht, dass hier 7 Königskrönungen stattgefunden haben. Und auch 7 Mal hat der Dom gebrannt. Schon eigenartig. Wir gehen weiter und entdecken den Marienaltar in der Kettelerkapelle mit der „schönen Mainzerin“. Der Dombesuch ist unter der Woche von März bis Oktober von 09:00-18:30 Uhr und von November bis Februar von 09:00-17:00 Uhr möglich. An den Wochenenden verkürzt. Ausgenommen sind natürlich die Zeiten während des Gottesdienstes oder während der Domkonzerte.
Sehen wir gerade richtig? Auf der Fußgängerampel lacht uns ein Mainzelmännchen an! Wir schauen nochmals hin. Doch, ja, es stimmt. Das gibt es wohl nur in Mainz. Anton, Berti, Edi und Co. Wie schön! Erinnerungen an die Kindheit werden wach. Die erste Mainzelmännchen-Ampel wurde 2016 installiert, weitere folgten im Laufe der Jahre. Eine findet sich bspw. am Fußgängerüberweg in die Innenstadt, zwischen Große Bleiche / Höhe Neubrunnenplatz.
(Mainzer Dom und Marktplatz)
Ein Streifzug durch die Mainzer Altstadtgässchen bis runter zum Rhein
Altstädte faszinieren uns seit jeher. Sind sie doch Zeitzeugen längst vergangener Zeiten. Und hübsch meist noch dazu. So wie in Mainz. Von der Augustinerstraße kommend erreichen wir den Kirschgarten. Sind die Fachwerkhäuser hier schön! Der Platz gilt als der schönste von Mainz. Und das stimmt. Er ist malerisch! Zwar klein, aber wunderschön. Und plötzlich fällt uns auf, dass manche Straßenschilder blau, mache rot sind. Warum denn das? Wir lassen es uns erklären. Es ist ganz simpel: die blauen Schilder führen in die Stadt, die roten Schilder Richtung Rhein. Gutes System. Zum Rhein wollen wir später natürlich auch noch. Jetzt sind wir erst einmal wieder in der Augustinerstraße - eine Fußgängerzone. Hier bummeln wir gemütlich entlang und bewundern die vielen Fachwerkhäuser und historischen Gebäude. In den Häusern befinden sich zahlreiche Geschäfte - vom Antiquitätenladen über kleine Boutiquen bis zu Kunsthandwerk. Es ist Zeit zum Einkehren. Wir entscheiden uns für den Augustinerkeller in der Augustinerstraße 26. A) passt es zum Straßennamen und b) erscheint es uns als uriges Weinrestaurant, was thematisch gut zur Weinstadt Mainz passt. Es ist das älteste Wein-Restaurant in der Mainzer Altstadt. Vom Flammkuchen bis zum Kasseler mit Kraut finden wir hier alles Bei einem guten Glas Wein aus der Region und gut-bürgerlichem Essen lassen wir die Erlebnisse des Tages Revue passieren.
Bevor es zum Hotel zurückgeht, gehen wir nochmals runter zum Mainzer Rheinufer. Hier wollen wir den erlebnisreichen Tag beschließen. Grob gesagt lässt sich das Rheinufer in drei Uferabschnitte unterteilen: das Adenauer-Ufer, das Stresemann-Ufer und das Victor-Hugo-Ufer. Vor allem in der warmen Jahreszeit zieht es viele hinab zum Fluss. An einem Fluss zu verweilen ist immer etwas Besonderes. Sei es, um entlang der Uferpromenade entlang zu spazieren, auf einer Bank ein kleines Sonnenbad zu nehmen oder auf den Wiesen gemütlich zu sitzen und Schiffe zu gucken. Wir bummeln zum Tagesabschluss an der Rheinpromenade entlang (Adenauer Ufer).
So schnell geht es Tag vorbei. Wir haben viel von Mainz gesehen. Und morgen nach dem Frühstück geht es weiter. Ein weiteres „must-see“ in Mainz ist natürlich alles, was sich rund um Johannes Gutenberg dreht. Dieser ist wohl die bekannteste Persönlichkeit der Stadt und erschuf mit seiner Erfindung des Buchdrucks etwas ganz bahnbrechendes. Übrigens wurde er vom „Time Magazin“ zum „Mann des Jahrtausends“ ernannt. Und was fehlt uns sonst noch? Natürlich die Chagall-Fenster in der St. Stephan Kirche, die Spuren der alten Römer und Einblick in die „Määnzer Fassenacht“ wollen wir natürlich auch noch nehmen. Wir freuen uns!
Viel Spaß in Mainz!