„Die Vorstellung ist wundervoll, aber noch wundervoller ist das Erlebnis.“ (Oscar Wilde, irischer Schriftsteller 1854 - 1900)

English Breakfast: Orangenmarmelade

27.04.2018     Länder & Kulturen    England, English Breakfast, Großbritannien, Tea Time

Very british

Vom englischen Frühstück bis zur Tea Time. Mit Orangenmarmelade Rezept. Das ist typisch britisch!

Großbritannien bietet kulinarisch mehr als nur „Fish and Chips“ (die übrigens mit Essig serviert werden), Pasteten, Lammfleisch und Minze. War die Küche einst traditionell eher deftig, bietet sie heutzutage eine wunderbare Mischung aus Tradition und Moderne. Durch die alte Seefahrerkultur kamen schon früh exotische Gewürze ins Land, die in der Küche Einzug hielten.

Starten wir den Tag… Was gehört zu einem Englischen Frühstück?

English Breakfast

Die einen lieben es, den anderen ist es zu deftig. Für andere ist dies eine Frühstücksvariante, die nur im Urlaub genossen wird, dafür dann aber richtig - das English Breakfast.

Das typische englische Frühstück ist reichhaltig und nahrhaft. Es werden sowohl warme, als auch kalte Speisen serviert. Und dies in drei Gängen. Eier, Würstchen, Bohnen (baked beans), Speck… Hinzu gesellen sich Haferflocken - gerne auch als leckeres Porridge serviert, Säfte, schwarzer Tee mit Milch, Grapefruit, Toast, gegrillte Tomaten und natürlich die nicht wegzudenken Orangenmarmelade.

Je nach Region wird das eine oder andere ausgetauscht. Wie zum Beispiel der gebratene Speck gegen gekochten Schinken - den sogenannten „ham“.

English Breakfast(English Breakfast)

Orangenmarmelade

Bereits seit dem 15. Jahrhundert gibt es Orangenmarmelade. Diese wurde seinerzeit allerdings mit Pomeranzen hergestellt, da zu dieser Zeit nur diese erhältlich waren. Also aus den Bitterorangen. Heutzutage kann man sowohl normale Orangen für die Marmelade nehmen, als auch natürlich Pomeranzen. Soweit man diese erhält. Mit Pomeranzen schmeckt die Orangenmarmelade noch etwas besser.

Eines vorweg - ich muss es zugeben: Orangenmarmelade selbst zu machen ist recht arbeitsintensiv. Jedoch entschädigt die fertige Marmelade für die Mühe.

Rezept Orangenmarmelade:

1 kg unbehandelte Pomeranzen (oder Orangen)
1 Zitrone (unbehandelt)
1,75 kg Einmachzucker

Die Orangen und die Zitrone mit heißem Wasser abwaschen. Von beiden die Schale dünn abschneiden (am besten nimmt man dazu einen Sparschäler). So gut es geht die weiße Haut der Orangen dabei entfernen. Anschließen beides in sehr dünne, feine Streifen schneiden. Sie verbleiben nachher in der Marmelade und werden mitgegessen.

Das Fruchtfleisch der Orangen und der Zitrone in kleine Stücke schneiden und in ein Nesselsäckchen geben.

Einen großen Topf mit 2,2 l Wasser füllen. Darin das Nesselsäckchen und die Orangen- und Zitronenstreifen geben. Das Wasser zum Kochen bringen und ca. 1 1/2 - 2 Stunden köcheln lassen. Bis die Schalen weich sind.

Dann den Einmachzucker dazu geben und gut verrühren. Aufkochen lassen und ca. 10 Minuten sprudelnd kochen lassen. Dabei immer wieder mit einem langstieligen Löffel umrühren.

In der Zwischenzeit die Gläser mit Schraubverschluss sterilisieren. Dazu diese mit heißem Wasser ausspülen und auf ein sauberes Tuch verkehrt herum stellen. In den Deckel jeweils etwas Hochprozentiges geben. Ich nehme meist einen Klaren dazu.

Dann die Marmelade vorsichtig in die Gläser randvoll füllen, Deckel gut verschließen und auf dem Kopf rund 5 Minuten stellen.

 

Übrigens darf nur ein Brotaufstrich aus Zitrusfrüchten den Namen „Marmelade“ tragen. Bei allen anderen Obstsorten muss es Konfitüre heißen. In England heißt Marmelade aus Zitrusfrüchten „marmelade“, Konfitüre aus anderen Früchten „jam“, und Gelee heißt „jelly“.

Unterschied Continental Breakfast & English Breakfast

Das Englische Frühstück ist wie oben schon erwähnt sehr vielseitig und beinhaltet auch immer warme Speisen. Hingegen ist das Continental Breakfast, das kontinentale Frühstück, schlicht und einfach. Hier werden meist nur Brot oder Brötchen, Butter, Marmelade sowie Tee und Kaffee serviert.

Beim erweiterten kontinentalen Frühstück gibt es zusätzlich auch herzhafte Dinge, wie Wurst und Käse. Auch können Frühstücksflocken oder auch Joghurt und Obst serviert werden.

Afternoon Tea(Afternoon Tea)

Und am Nachmittag… - Zeit für Tee

Tea Time:

„Es gibt nur wenige Stunden im Leben, welche angenehmer sind als die Stunden, welche man dem genießen eines Afternoon Teas widmet.“

(Henry James, amerik.-brit. Schriftsteller, 1843-1916)

Eines vorweg: die Engländer trinken zu jeder Tageszeit Tee. Ähnlich wie auch bei den Ostfriesen wird hier fast ausschließlich schwarzer Tee getrunken. Wie zum Beispiel der weltbekannte Earl-Grey-Tee. Hinzu kommt immer ein Schuss Milch (und Zucker). Dies macht den oftmals recht starken Tee bekömmlicher.

Ganz klassisch ist die „Tea Time“ in Großbritannien. Eine Teestunde gehört hier im Königreich einfach dazu. Da gibt es den Early morning tea, den Cream Tea, den Afternoon Tea oder auch den High Tea. Auch auf britisch angehauchten Kreuzfahrtschiffen wird diese Tea Time zelebriert. Die Tea Time ist ein fester Bestandteil der englischen Kultur.

Mitte der 17. Jahrhunderts kam der Tee aus China ins Land und fand zunächst in den Kreisen des Adels großen Anklang. Nachdem er im Laufe der Zeit immer günstiger wurde, zog er sich durch alle gesellschaftlichen Schichten. In heutiger Zeit gilt er als Nationalgetränk schlechthin.

Der Überlieferung nach wurde zum Beispiel der Afternoon Tee (auch Low Tea genannt) durch die Herzogin von Bedford ins Leben gerufen - die Hofdame von Queen Victoria (1819-1901). Eingenommen wird dieser meist gegen 17 Uhr, was ihm auch den Namen „Five-o-clock-tea“ einbrachte, den 5-Uhr-Tee. Wohingegen der High Tea meist erst zwischen 17 und 19 Uhr serviert wird und fast schon das Abendessen ersetzt. Auch durch seine Üppigkeit.

Neben Tee werden zu diesen Teestunden viele Kleinigkeiten gereicht, wie Gebäck und Sandwiches. Sehr gerne serviert man diese auf einer Etagere. Und keine Tea Time ohne die typischen Scones. Haben Sie diese schon einmal probiert? Serviert werden diese Gebäckstücke gerne mit (Erdbeer-)Konfitüre und Butter oder einer Art Rahm.

Das waren nun erst zwei Klassiker aus der englischen Küche.
Diese ist übrigens besser als ihr Ruf. Probieren Sie es aus!

Wie wäre es mit einer Rundreise nach Großbritannien?

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